Dexter

Dexter
I'm not a princess...I'm a Khaleesi!

Freitag, 21. Dezember 2012


     Never

I thought I loved you
but nothing was real
I was hoping to 
never explain what I feel

And after hours and hours
 of remebering the past
I slowly realized 
that nothing will last

We were never ment for each other
but noone can see
we will never know love
not you and not me 

(Joelle Hascher)


Freitag, 14. Dezember 2012


                                Pinke Scherben
     Die Kälte brannte auf Ellas Haut und ihr Atem stieg in weißen Nebelwölkchen in den grau  verhangenen Himmel. Ihre Schuhe hallten laut auf dem Betonfußboden der Straße und ihr Mut schwand, mit jedem Schritt, den sie tat.  Hatte sie ehrlich geglaubt dass sie das hier alleine schaffen könnte? Sie wusste, dass sie Jemandem hätte Bescheid sagen müssen, aber aus einem Impuls heraus verschwieg sie sogar Alex diese Entscheidung. Sie war schuld an all dem und sie wusste, dass Alex versuchen würde, sie zu schützen. Doch das konnte sie nicht zulassen. Sie hatte eine Entscheidung getroffen und nun musste sie mit den Konsequenzen leben. Ellas Mut war nun komplett verloren gegangen. Genauso wie ihre Gelassenheit. Sie rang mit sich. Sollte sie reingehen? Oder sollte sie zu Alex zurückgehen und vergessen was passiert war? ...Nein...Das konnte Ella nicht. In dieser Fabrik, die groß und bedrohlich vor ihr aufragte, könnte ihre Chance auf eine Zukunft ohne All das liegen. Und das war doch was sie wollte oder? Noch bevor sie eine weitere Sekunde zögern konnte, schritt sie, der Übelkeit in ihrem Magen zum Trotz, auf die Stufen, die zu der verlassenen Fabrik führten. Die schwere Stahltür fiel laut hinter ihr ins Schloss. Das Licht der Glühbirne, die an der Decke hing, flackerte. Kälte kroch durch ihre Kleider, bis in ihr Innerstes. Würde es nicht um Alex gehen, wäre sie schon längst umgekehrt. Doch das würde alles nur noch schlimmer machen. Ella atmete tief ein, um ihre Gedanken und ihre zitternden Hände unter Kontrolle zu bekommen. Der Gang, auf den sie nun schritt, war nur teilweise beleuchtet und bot einen erschreckenden Anblick. Sie hörte das Summen der Glühbirnen. Doch nicht nur das. Als Ella ihre Schritte verlangsamte und näher an die Wand trat, vernahm sie das leise rattern von Maschinen. Dann stimmt es also, was sie vermutet hatte. Die Fabrik war nicht stillgelegt worden. Sie legte die Hände flach auf die Wand und lauschte angestrengt. Die Wand vibrierte unter ihren Handflächen und sie hörte Stimmen, die miteinander sprachen. Sie fluchte leise. Auf Wiedersehen Vorsätze. Sie hatte Angst, die Anderen würden sie bemerken und so flüchtete sie über den dunklen Korridor zurück zum Eingang der Fabrik. Sie griff nach der Tür. Doch jemand hatte sie abgeschlossen. Ella wurde übel. Das bedeutete sie wussten, dass sie hier war. Sie drehte sich um und  suchte mit ihren Augen die Umgebung ab. Kahler Beton. Staub und Müll. Doch niemand, der sie beobachtete. Ella ließ den Türgriff los und sprintete durch den Gang rechts von ihr, auf die Seitentür zu. Doch auch die war verschlossen. Ella traten Tränen der Verzweiflung in die Augen. Wie konnte sie nur so dumm sein, abends alleine in eine verlassene Fabrik zu gehen. Sie wusste die Antwort. Sie wollte Alex helfen. Aber sich wegschleichen und einsperren zu lassen half nicht besonders weiter. Die Fensterscheiben, an denen sie vorbeischlich, waren zerbrochen und gaben den Blick auf die Straße, über die sie gekommen war, frei. Sie blieb wie angewurzelt stehen. Die Straße war leer. Hatte sie nicht ihren Golf dort geparkt? Ella stieg auf eine Holzkiste unter dem Fenster, um auf die ganze Straße im Blick zu haben, und wäre fast wieder herunter gekippt. Sie war sich ganz sicher, das Auto dort abgestellt zu haben, Alzheimer war definitiv nicht eines ihrer Probleme. Ihr Auto war weg. Ella stieg von der Holzkiste und suchte in ihrer Tasche nach dem Autoschlüssel, doch auch er war nicht zu finden. Was wurde hier gespielt? Das konnte doch nicht sein. Hatte sie die Schlüssel etwa verloren? Aber wo war dann ihr Auto? Ella versuchte das Zittern zu stoppen, das bereits von ihrem gesamten Körper Besitz ergriffen hatte. Sie fummelte nervös an der Kette herum, die um ihren Hals hing und versuchte sich mit positiven Gedanken zu beruhigen. Ella umfasste den Anhänger fester und trat in einen grün gefliesten Raum, der als Durchgang diente. Sie war schon fast an der Tür, als sie Stimmen hörte. Jemand redete. ,, Sie muss hier irgendwo sein. Abhauen kann sie nicht !`` Jemand kicherte. ,, Sie ist selbst Schuld ! Es war ihre Entscheidung Rick in den Knast zu bringen, jetzt muss sie dafür bezahlen! `` Ellas verschluckte sich fast. ,, Sie hat es wegen Alex getan. Das naive, verliebte Ding. Die rosarote Brille hat sie blind gemacht! Sie konnte nicht klar denken! ``. Ella holte tief Luft. Vielleicht würde sie ja doch hier rauskommen. Es knallte laut. Einer von ihnen hatte etwas mit voller Wucht zu Boden gerissen, oder jemanden. ,, Es interessiert mich nicht ob sie keine Ahnung hatte. Sie wusste was auf dem Spiel stand und trotzdem hat sie gegen Rick und mich ausgesagt. Ich hatte Glück, dass sie mir nichts nachweisen konnten, sonst würde ich jetzt auch mein ganzes Leben sitzen.`` Ellas Beine gaben unter ihr nach und sie fiel auf die Knie. Tränen tropften von ihren Wangen auf ihr T-Shirt. ,, Ich will, das sie Bezahlt !! `` Schrie er. ,, Sie soll leiden, genauso, wie wir leiden mussten, weil sie uns die verdammte Polizei auf den Hals gehetzt hat! ``  Sie hatte es damals für richtig gehalten, zur Polizei zu gehen doch Alex war nicht gerade begeistert gewesen und als einer der Angeklagten in dem danach folgenden Prozess freigesprochen wurde, war ihnen klar gewesen, dass sie nun in der Klemme steckten. Seitdem hatte Sie regelmäßig Drohbriefe erhalten, die sich anhörten, als wären sie einem Buch über Foltermethoden entsprungen. Wäre sie doch nie auf die Party von Alex Bruder gegangen. Noch etwas wurde brutal auf die Fliesen geschleudert. Ella hatte nun begriffen, dass sie nicht einfach so würde abhauen können. Sie riss sich zusammen und versuchte mühsam wieder auf die Beine zu kommen. Sie war wacklig, aber sie stand gerade. Langsam setzte sie einen Fuß nach dem anderen zurück, um so schnell wie möglich zu einem weit entfernten Fenster zu kommen. Sie wusste, dass wenn sie es zerschlagen würde, sie es hören konnten. Doch je weiter weg,  desto kleiner die Chance, dass sie sie einholen würden. Ella rannte so leise sie konnte die schier endlosen Gänge entlang. Doch sie achtete nicht darauf, wohin sie lief. Sie trat auf ein Metallgitter, das bei jedem Schritt laut schepperte. Als sie es merkte war es schon zu spät. ,, Lauft ! sie darf nicht abhauen! ``Schrie jemand, nicht weit von ihr entfernt. Ella wurde hysterisch und suchte verzweifelt nach einem Ausweg, obwohl sie wusste, dass es keinen gab, doch sie wollte die Hoffnung nicht aufgeben. Sie rüttelte an Türen, doch keine von ihnen ließ sich öffnen. Sie hörte, wie sie näher kamen und versteckte sich schnell hinter ein paar Kisten, die an der Wand standen. Sie kamen in den Raum und endlich konnte sie die Männer sehen, die sie unter dem Vorwand, die Sache ruhig zu klären bevor Alex etwas passiert, hierher gelockt hatten. Es waren vier. Zwei von ihnen kannte sie nicht, doch der Mann in der Mitte ließ ihr den Atem stocken. Sie hatte es zwar schon vermutet doch nun hatte sie Gewissheit. Vale. Er war derjenige, den sie fast ins Gefängnis gebracht hätte. Die Narbe, die sich von seinem rechten Auge bis zum Kinn zog, hatte der Polizei geholfen, ihn zu identifizieren. Sie erinnerte sich noch genau an den Tag, an dem sie ihn das erste Mal gesehen hatte. Er und Rick waren plötzlich auf der Party von Alex Bruder aufgetaucht und hatten ihn danach wegen Geldschulden eine Szene gemacht. Ihn alleine und halbtot  in einer dreckigen Gasse liegen lassen. Sie war die Einzige, die es beobachtet hatte. Und sie war sofort zur Polizei gelaufen. Sie hatte sich nur gewundert, dass Alex sie davon abhalten wollte, obwohl es sein Bruder war, der wenig später im Krankenhaus starb. Vale´s Gesicht war angespannt, lockerte sich jedoch deutlich, als der Mann, den Ella bisher nicht hatte sehen können, neben ihn trat. Ella zuckte zusammen und ihr Atem gefror in ihren Lungen zu Eis, das sich bis tief in ihr Innerstes bohrte. Alex. Wie konnte das sein? War er ihr gefolgt, um sie zu retten? Aber Vale behandelte ihn wie einen Freund. Ella traute ihren Augen nicht als die Beiden sich angrinsten. ,, Es dauert zu lange, sie zu suchen.`` sagte er zu Alex und der antwortete mit einen verschlagenen Lächeln. ,, Kein Problem! `` sagte er und zog sein Handy aus der Tasche. Sie war viel zu verwirrt um zu reagieren. Ihre Gefühle und Gedanken fuhren Achterbahn. Sie war überrascht, verletzt und sie wurde wütend. Ella war nur für ihn in diese verfluchte Fabrik gekommen. Und er hatte es gewusst. Er hatte die ganze Zeit alles  gewusst und sie nach Strich und Faden belogen. Alex hielt sich das Handy ans Ohr und erst jetzt begriff sie, was er vorhatte, doch es war zu spät. Ihr Handy trällerte laut die Melodie von Tom&Jerry. Ella versuchte verzweifelt ihr Handy auszuschalten, doch sie waren zu nah. Vale und Alex schauten sich an und lächelten. Die beiden Männer, die sie nicht kannte, kamen auf sie zu und zogen sie mit Gewalt von den Kisten weg. Ella versuchte sich zu wehren und schlug um sich, traf jedoch nur die Luft. Die Männer hielten sie fest und Alex trat auf sie zu. ,, Du hättest das mit meinem Bruder nicht sehen sollen. Es lief doch so gut mit uns, aber dann hattest du diese grandiose Idee zur Polizei zu gehen. Wie dumm kann man eigentlich sein? War dir etwa nicht klar, dass du dadurch noch viel mehr Probleme bekommen würdest? `` fragte er. Sie starrte ihn an. Viel zu entsetzt um reden zu können. ,, Du steckst da mit drin?´´ Fragte sie wütend. Sie drückte ihre Hände zusammen, bis die Fingerknöchel weiß wurden. Der Schmerz lenkte sie von dem stechenden Verrat ab. Alex legte die Hände an ihre Wangen und küsste sie auf die Stirn. Ella versuchte sich seinen Griff zu entziehen doch Alex ließ sie los und schenkte ihr einen Blick, der ihren Verstand in die Knie zwang. Das wars, dachte Ella. Die rosarote Brille, hatte sie wirklich blind gemacht. Blind für das offensichtliche. Sie war so naiv gewesen. Doch nun war die Scheibe, die alles in ein kitschiges Pink getaucht hatte, zerbrochen. Und die Scherben würden ihr Untergang sein. Sie hob den Blick und schaute flehend in Alex blaue  Augen, die ihr so vertraut waren. Das kann doch nicht alles gewesen sein oder?   

(Joelle Hascher)

Freitag, 21. September 2012

hilf mir

'' Ich muss mit dir reden...'' 

Sie zuckte zusammen und ließ beinahe das Glas fallen, das sie gerade spülte. Er sah es, blieb aber aufrecht im Türrahmen stehen. Er merkte, dass sie ihn nicht ansehen wollte, aber er konnte nicht länger überspielen, was ihm schon die ganze Woche auf dem Herzen lag. Das Glas, dass sie fest umklammert hielt, begann zu zittern. Nur das Ticken der Küchenuhr über der Anrichte war zu hören. Ihre Hand hätte das Glas höchst wahrscheinlich zusammengedrückt, wenn das möglich gewesen wäre. Die Fingerknöchel waren bereits weiß. Sie holte zittern Luft und schaute ihm das erste Mal in die Augen. '' Ok '' Mehr bekam sie nicht heraus. In ihren Augen spiegelte sich seine Angst. Die Angst davor, das auszusprechen, was beide wussten, aber nicht hören wollten. Er musste es endlich laut sagen. Es erschien ihm unmöglich, diese Entscheidung noch einen weiteren Tag mit sich herum zu tragen, ohne sich jemanden anzuvertrauen. Er war sich sicher, dass sie wusste, was er zu sage hatte. Er konnte die Panik in ihrem Blick erkennen. Und er verstand sie dieses Mal sogar. Ihm ging es nicht anders. Die Küchenuhr schlug Punkt 6. Er wand den Blick von ihr ab und verschwand ins Wohnzimmer. Die dicke Holztür fiel schwer hinter ihm ins Schloss. Laut stieß sie die Luft aus, die sie unbemerkt angehalten hatte. Ihr Blick ruhte noch immer auf der unregelmäßigen Oberfläche der Tür, an der er gerade noch gelehnt hatte. Sie wollte nicht mit ihm reden. Überhaupt nicht. Sie hatte bereits Anfang der Woche mitbekommen, dass er über etwas nachdachte.Noch nie hatte er sie schlicht ignoriert, wenn sie ein Gespräch anfing. Sie wusste genau, worüber er reden wollte. Er hatte sie abgewiesen, wann immer sie seine Nähe gesucht hatte. Mit ihr geredet hatte er auch nicht mehr. Kein einziger Kuss, seit Anfang der Woche. Ihre Ehe hatte man noch nie wirklich als Leidenschaftlich bezeichnen können aber so kalt und emotionslos war er ihr noch nie begegnet. Das gab ihr zu denken. Jeden Tag grübelte sie darüber nach, was ihn so beschäftigte. Mittwoch kamen ihr die absurdesten Theorien in den Sinn, was er hinter ihrem Rücken wohl anstellen könnte. Ab dem Zeitpunkt bekam sie Angst. Wirkliche Angst. Die Panik suchte sie sogar in ihren Träumen heim. Mitten in der Nacht wachte sie schweißüberströmt auf, nur um festzustellen, dass der Platz, neben ihr leer war. 

Ein scharfer Schmerz durchfuhr sie und holte sie brutal in die Realität zurück. Sie hatte nicht bemerkt, dass sie bereits weiterspülte. Das Glas war zerbrochen und sie spülte nun die blutigen Scherben. Die Uhr tickte und sie merkte, dass der Fernseher nicht mehr lief. Die schwere Holztür schwang auf und er trat an die Spüle. Sie starrte noch immer auf ihre Hände, in denen die roten Scherben lagen. Ihre gesamte Aufmerksamkeit war auf das Blut gerichtet, das nun in einem feinen Rinnsal ihren Arm hinablief. Das Verlangen, die Scherben noch weiter in ihre Haut zu drücken, war überwältigend. Die roten Linien hypnotisierten sie und sie griff nach einer spitzen Scherbe, setzte sie an ihrem Handgelenk an und wollte zudrücken...
Er riss ihre Hand weg, und schmiss die Scherbe zurück in die Spüle. Ihre Wunde umwickelte er mit einem Tuch. Sie wollte es wegziehen. Das Blut sehen. Doch er hielt ihre Hände fest umklammert. Sie hob zögernd den Blick. Er hatte Angst. Angst um sie. '' Tu das nicht...bitte !! '' Er sah gequält aus. Als hätte sie ihn verletzt anstatt sich selbst. Er fasste sich ein Herz. Wenn nicht jetzt dann würde er nie den Mut haben, es auszusprechen. '' Du brauchst Hilfe...dringend. '' Sie erstarrte und Panik sprach aus ihren Augen. Sie hatte Angst, aber er auch. er litt darunter. Sie war danach immer erleichtert aber je größer der Stress desto tiefer gingen die Schnitte. '' Was hättest du getan, wenn ich nicht gekommen wäre ?'' Er war nun komplett aufgelöst.'' Das muss aufhören! '' . Sie zitterte und ihre Gedanken rasten. Er begann sanft über ihren Arm zu streichen. Ihre Atmung beruhigte sich langsam und sie sah zu ihm auf. Er zog sie in seine Arme und sie konnte seinen warmen Atem an ihrem Hals spüren. Sie vergrub den Kopf an seiner Brust und ließ den Tränen freien Lauf. '' Ich werde dir Helfen. Es wird alles wieder gut. Ich verspreche es !'' flüsterte er in ihr Haar und diesmal glaubte sie ihm sogar.


(Joelle Hascher)